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Konzept für mobile Corona-Teststationen entwickelt: MCA – Mobile Corona-Analytik

Konzept für mobile Corona-Teststationen entwickelt: MCA – Mobile Corona-Analytik

Besichtigen die Teststation: Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. Thomas Scheper, Institut für Technische Chemie, und Björn Thümler, Niedersachsens Wissenschaftsminister (von links nach rechts, Foto: R. Sagel/Naturwissenschaftliche Fakultät)

Ein Forschungs- und Entwicklungskonsortium unter Koordination der Leibniz Universität Hannover (LUH) hat für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großer Kliniken und systemrelevanter produzierender und forschender Unternehmen ein neues Konzept für Corona-Teststationen entwickelt. Das Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik, Implantat-Forschung und -Entwicklung (NIFE) vereint Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und LUH – aus der Chemie, Biologie, Biochemie, Physik, Elektro- und Informationstechnik und Innovationsforschung – mit Fachpersonal aus Medizin, Virologie und Labordiagnostik aus Hannover sowie Fachleuten für Journalistik und Kommunikation der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH).

Mobile Teststationen für Kliniken und systemrelevante Unternehmen an drei Modellstandorten in Niedersachsen

An den Standorten Hannover, Wolfsburg/Braunschweig und Göttingen sollen Testeinrichtungen entstehen, die mit einem neuen Ansatz arbeiten. Ziel ist es, Belegschaften schnell, zuverlässig und effizient auf eine Infektion mit Corona-Sars-CoV-2 zu untersuchen. Der Projektname MCA steht für Mobile Corona-Analytik. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur unterstützt den Ansatz. Die mobilen Systeme sollen mittelfristig für ganz Niedersachsen und auch in anderen Bundesländern als Modellsysteme zur Verfügung stehen.

Anzahl verfügbarer Testsysteme und Teststationen können deutlich erhöht werden

Die Testsysteme können direkt vor Ort hergestellt werden, die Ausstattung von Life-Science-Laboren der Universitäten kann hinzugezogen werden. Ein hoher Automatisierungsgrad (Robotik und Digitalisierung) und neu entwickelte Softwaresysteme verkürzen die Zeiten von der Probennahme bis zum Erhalt des Diagnoseergebnisses (Labor, Logistik, Information und Datenmanagement) erheblich.

Der neuartige Diagnoseverlauf liefert Probanden binnen sechs bis acht Stunden ein sicheres Ergebnis. Ein weiteres Plus: Das Verfahren macht es möglich, unterschiedliche Influenza-Viren gleichzeitig mit zu testen. So könnten zum Herbst, wenn eine neue Influenza-Welle kommt, Patientengruppen eindeutig zugeordnet und das Risiko-Management verbessert werden.

„MHH und LUH entwickeln gemeinsam eine Plattform zur Kontrolle und Analyse der Corona SARS-CoV-2 Pandemie. Dabei können die jeweiligen Stärken der Partner auf den Gebieten der Infektionsforschung, der Chemie, der Robotik und der Kommunikationswissenschaften genutzt werden“, sagt Professor Michael Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

„Dieser große Ansatz ist nur dank des außergewöhnlichen Engagements unserer Mannschaft umsetzbar; was wir in den vergangenen Wochen hier miteinander erlebt haben, macht uns zuversichtlich, dass wir noch viele weitere Hürden gemeinsam nehmen werden. Das Projekt zeigt, dass wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler uns in diesen Zeiten besonders aufgerufen fühlen, mit den Menschen ganz direkt die Ergebnisse unserer Arbeit teilen zu können: Unsere Art, der Krise zu begegnen“, erklären Prof. Dr. Stefanie Heiden und Prof. Dr. Thomas Scheper von der LUH stellvertretend für alle Projektverantwortlichen.

„Wir alle stehen in der Corona-Krise vor immensen Herausforderungen. Ich bin stolz darauf, dass auch die Wissenschaft ihren Beitrag leistet und dass sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover in diesen schwierigen Zeiten hochengagiert einsetzen, um das Virus zu bekämpfen. Ihnen gebührt unsere Anerkennung und unser Dank“, erklärt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover.

Minister Thümler: „Ein großer Schritt für die Bekämpfung des Virus“

„Die neue Testmethode bringt die Bekämpfung des Corona-Virus einen großen Schritt weiter“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Wenn wir es schaffen, viele Menschen in kurzer Zeit zu testen, vermeiden wir lange Quarantänezeiten. Diejenigen, die sich nicht angesteckt haben, sind schnell wieder einsatzfähig, ohne Angst haben zu müssen, Schwächere anzustecken. Das Entwicklungsteam des neuen Konzepts belegt eindrucksvoll – Niedersachsens Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten Hand in Hand für die Menschen in unserem Land“.

Für weitere Informationen stehen Ihnen Prof. Dr. Stefanie Heiden, Institut für Innovations-Forschung, Technologie-Management & Entrepreneurship (LUH) unter Telefon +49 511 762 14030 oder per E-Mail unter stefanie.heiden@ite.uni-hannover.de sowie Prof. Dr. Thomas Scheper, Institut für Technische Chemie (LUH) unter Telefon +49 511 762 2509 oder per E-Mail unter scheper@iftc.uni-hannover.de gern zur Verfügung.