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Internationale Zusammenarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät

Die Naturwissenschaftliche Fakultät der Leibniz Universität Hannover zeichnet sich als attraktiver Forschungsstandort durch zahlreiche internationale Kooperationen aus: Sie bietet ausländischen Studierenden, Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern beste Bedingungen, zu forschen, zu lernen und Kontakte zu knüpfen.

Zugleich ist die Naturwissenschaftliche Fakultät in vielen gesamtuniversitären, aber auch fachspezifischen Austauschprogrammen aktiv und unterstützt Studierende, Promovierende und wissenschaftliche Nachwuchskräfte, Auslandserfahrung zu sammeln und internationale Kontakte aufzubauen.

Informationen für Studierende
Studieren im Ausland

Neben traditionellen Kooperationsaktivitäten in der EU, in Israel und den USA unterhalten wir Partnerschaften im asiatischen Raum, in Lateinamerika und darüber hinaus in Schwellen- und Entwicklungsländern, um eine zukunftsfähige und gestaltende Position im Nord-Süd-Dialog zu finden.
Im Fokus der Austauschprogramme steht die Erschließung neuer internationaler Kontakte und Netzwerke. Mit dem Aufbau von Doppelabschlüssen, Doppelpromotionen, Joint Degrees und dem Austausch von Promovierenden, Postdocs, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird die internationale Zusammenarbeit gefördert.

International forschen und studieren: Projekte und Beteiligte

EU-Projekt SELINA

Im Projekt SELINA – Science for Evidence-based and sustainabLe decIsions about NAtural capital – arbeiten insgesamt 50 Partner aus allen 27 EU-Mitgliedsstaaten (einschließlich ausgewählte EU-Überseegebiete), Norwegen, Schweiz, Israel und Großbritannien zusammen, um die in den vergangenen Jahren im Rahmen der Europäischen Biodiversitätsstrategien erarbeiteten Methoden und Daten zu Ökosystemen und ihren Leistungen in praktische Anwendungen in Entscheidungsfindungsprozessen im öffentlichen und privaten Sektor zu bringen. Hierfür sind bei SELINA neben den akademischen Partnern auch verschiedene Partner aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft integriert, welche im Rahmen von insgesamt 15 Demonstrations-Projekten die Fragestellungen verschiedener Sektoren auf verschiedenen räumlichen Ebenen ausloten sollen. Das Hauptziel von SELINA ist die Schaffung von anwendbaren Empfehlungen für evidenzbasierte Entscheidungsfindung und die Unterstützung notwendiger gesellschaftlicher Veränderungen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Umwelt.

Die Leibniz Universität Hannover und das Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie koordinieren das Projekt mit einem Umfang von 13 Millionen Euro und sind für die Implementierung und das Management des Projektes sowie für die interdisziplinäre Integration der Ergebnisse verantwortlich.

  • Nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt für den Schutz und die Regeneration von Ökosystemen

    Die Ressourcen biologischer Vielfalt so zu nutzen, dass sie bewahrt bleiben und bereits geschädigte Ökosysteme sich gleichzeitig regenerieren können: Das ist das Ziel des europaweiten Forschungsvorhabens SELINA, dessen Koordination an der Leibniz Universität Hannover (LUH) angesiedelt ist und das zum 01. Juli 2022 startete. Die Europäische Union (EU) fördert das Projekt innerhalb ihres neuen HORIZON-Forschungsrahmenprogramms mit einem Gesamtvolumen von 13 Millionen Euro.

    Im Hintergrund des Forschungsvorhabens steht die EU-Biodiversitätsstrategie 2030, die im Mai 2020 beschlossen wurde. Mit der Biodiversitätsstrategie verfolgt die EU einen langfristigen Plan zum Schutz der Natur und zur Umkehrung der Schädigung der Ökosysteme. Dazu sieht sie eine Reihe konkreter Maßnahmen und Verpflichtungen vor, zu denen auch das neue Projekt zählt.
    Durch das SELINA-Projekt wurde der angemessenen Kontext geschaffen, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu Ökosystemen und ihren Leistungen zu konsolidieren.

    SELINA kann als Nachfolgerprojekt des ebenfalls am Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie durchgeführten ESMERALDA Projekts gesehen werden. Dieses hatte noch den Charakter einer Bestandsaufnahme und Bewertung von Ökosystemen und deren Leistungsfähigkeit, wohingegen SELINA mit seinen 15 Einzelprojekten die konkrete Umsetzung in den Fokus nimmt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse sollen dann in künftige Entscheidungsprozesse in Wirtschaft und Politik einfließen.

    Das vorrangige Ziel von SELINA besteht darin, praxisorientierte Entscheidungsempfehlungen zu entwickeln, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, sowie gesellschaftliche Veränderungen zu initiieren, die dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Umwelt dienen



Erasmus+ Mobilitätsprojekt Guatemala

Aquakultur-Teiche an der Fakultät für Agrarwissenschaften der USAC

Das Erasmus+ Mobilitätsprojekt mit Partnerländern zwischen der Universität San Carlos von Guatemala (USAC) und der Leibniz Universität Hannover (LUH) (Projektkennung KA107), hat zum Ziel, auf interdisziplinäre und nachhaltige Weise im Bereich der Umweltwissenschaften zu lernen, zu lehren und zusammenzuarbeiten. Zielgruppe sind Studierende auf Bachelor- und Master-Niveau aus der USAC, die an der LUH Module und Projekte absolvieren können, sowie Promovierende und Dozierende aus beiden Ländern. In diesem Zusammenhang waren Prof. Jutta Papenbrock und Dr. Ariel Turcios in Guatemala, um einen Kontakt zwischen den beiden Universitäten herzustellen, den Forschungsbedarf zu evaluieren und zukünftige Aktionen zugunsten der Forschung und Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen zu planen. Nun ist geplant, im Sommersemester 2021 vier bis fünf Studierende der USAC aufzunehmen, um einen Teil ihrer Experimente an der LUH durchzuführen und auf diese Weise den Informations- und Wissensaustausch zwischen beiden Institutionen zu ermöglichen. Darüber hinaus wird die Reise zweier Mediendidaktikerinnen oder -didaktiker nach Guatemala geplant, um die Universität San Carlos im Hinblick auf E-Learning-Systeme zu unterstützen.

  • Ziel und Forschungsinhalte

    Ziel des gemeinsamen Forschungsprojekts ist es, verschiedene Pflanzenarten als Biofilter einzusetzen und nachhaltige Wertschöpfungsketten aufzubauen. Pflanzen können nährstoffreiches Wasser und Abwasser reinigen, indem sie Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat aufnehmen und in Biomasse umwandeln. Sie sind auch in der Lage, organische und möglicherweise toxische Substanzen, die in der Umwelt vorkommen, abzubauen oder zu entgiften. Diese Pflanzen können als Nahrungsmittel oder als Futtermittel verwendet werden. Einige der Zielpflanzenarten enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die in der Medizin oder als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden können. Die Pflanzenreste können zur Erzeugung von Bioenergie, z.B. für die Produktion von Biogas, genutzt werden. Der Gärrest wiederum würde als Dünger in den Kreislauf zurückgeführt. An der LUH und insbesondere am Institut für Botanik wurden alle Bereiche dieser Wertschöpfungskette untersucht und entsprechende Methoden, z.B. auch für die in Guatemala angebaute Quinoa-Pflanze (Chenopodium quinoa), etabliert, die nun im potenziellen Partnerland umgesetzt werden sollen.