


Durch zahlreiche internationale Kooperationen zeichnet sich die Naturwissenschaftliche Fakultät der Leibniz Universität Hannover als attraktiver Forschungsstandort aus: Sie bietet ausländischen Studierenden sowie Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern beste Bedingungen, zu forschen, zu lernen und Kontakte zu knüpfen.
Zugleich ist die Naturwissenschaftliche Fakultät in vielen gesamt-universitären, aber auch fachspezifischen Austauschprogrammen aktiv und unterstützt Studierende, Promovierende und wissenschaftliche Nachwuchskräfte, Auslandserfahrung zu sammeln und internationale Kontakte aufzubauen.
Drehkreuz für globale Forschung
Neben traditionellen Kooperationsaktivitäten in der EU, in Israel und den USA unterhalten wir Partnerschaften im asiatischen Raum, in Lateinamerika und darüber hinaus in Schwellen- und Entwicklungsländern, um eine zukunftsfähige und gestaltende Position im Nord-Süd-Dialog zu finden.
Im Fokus der Austauschprogramme steht die Erschließung neuer internationaler Kontakte und Netzwerke. Mit dem Aufbau von Doppelabschlüssen, Doppelpromotionen, Joint Degrees und der Mobilität von Promovierenden, Postdocs, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird die internationale Zusammenarbeit gefördert.
Europäische Hochschulallianz EULIST
EULiST (European Universities Linking Society and Technology) ist eine europäische Hochschulallianz, die von der Leibniz Universität Hannover initiiert wurde, um die Zusammenarbeit zwischen Universitäten zu fördern und nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln.
Diese Partnerschaft ist für die Naturwissenschaftliche Fakultät strategisch wichtig, um in Forschung und Lehre exzellent zu bleiben und den internationalen Austausch zu fördern. Es ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten:
- Forschungskooperationen: EULiST ermöglicht internationalen Wissensaustausch und fördert neue Perspektiven für naturwissenschaftliche Forschungsprojekte.
- Interdisziplinäre Ansätze: Die Allianz verbindet Natur-, Technologie- und Sozialwissenschaften für umfassende Lösungen globaler Herausforderungen.
- Austauschmöglichkeiten: EULiST bietet Studierenden und Forschenden Austauschprogramme zur Stärkung der internationalen Mobilität und interkulturellen Erfahrung.
- Innovative Lehre: Die Zusammenarbeit ermöglicht die Entwicklung interaktiver und praxisorientierter Lehrmethoden.
Studierende, Forschende und Mitarbeitende haben durch EULiST zusätzliche Fördermöglichkeiten:
EULiST CONNECT ist ein Förderprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert wird. Es bietet allen Mitgliedern unserer Universität unkompliziert Zugang zu Mobilitätsmitteln, um internationale Erfahrungen zu sammeln. Außerdem stehen Fördermittel für kreative EULiST-Aktivitäten zur Verfügung, ebenso wie Optionen zur Vernetzung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern.



Team Naturwissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. rer. nat. Jutta Papenbrock
EULiST-Ansprechperson
Lilian Beckmann, M. Sc.
Referentin für Studienangelegenheiten und EULiST
International forschen und studieren: Projekte und Beteiligte
An der Naturwissenschaftlichen Fakultät wird Mobilität großgeschrieben. Studierende haben die Möglichkeit, im Rahmen von Austauschprogrammen internationale Erfahrung zu sammeln und ihr Studium an Partneruniversitäten im Ausland zu bereichern. Dies fördert nicht nur die akademische und kulturelle Vernetzung, sondern erweitert auch die persönlichen und beruflichen Perspektiven der Studierenden. Zudem bieten zahlreiche Forschungsprojekte und Kooperationen mit internationalen Institutionen wissenschaftlichem Personal die Möglichkeit für gemeinsame Forschungsaufenthalte und den Austausch von Expertise. Die Fakultät unterstützt aktiv die Mobilität ihrer Mitglieder, um den internationalen Dialog und die Zusammenarbeit zu stärken.
EU-Projekt SELINA



Im Projekt SELINA – Science for Evidence-based and sustainabLe decIsions about NAtural capital – arbeiten insgesamt 50 Partner aus allen 27 EU-Mitgliedsstaaten (einschließlich ausgewählte EU-Überseegebiete), Norwegen, Schweiz, Israel und Großbritannien zusammen, um die in den vergangenen Jahren im Rahmen der Europäischen Biodiversitätsstrategien erarbeiteten Methoden und Daten zu Ökosystemen und ihren Leistungen in praktische Anwendungen in Entscheidungsfindungsprozessen im öffentlichen und privaten Sektor zu bringen. Hierfür sind bei SELINA neben den akademischen Partnern auch verschiedene Partner aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft integriert, welche im Rahmen von insgesamt 15 Demonstrations-Projekten die Fragestellungen verschiedener Sektoren auf verschiedenen räumlichen Ebenen ausloten sollen. Das Hauptziel von SELINA ist die Schaffung von anwendbaren Empfehlungen für evidenzbasierte Entscheidungsfindung und die Unterstützung notwendiger gesellschaftlicher Veränderungen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Umwelt.
Die Leibniz Universität Hannover und das Institut für Erdsystemwissenschaften koordinieren das Projekt mit einem Umfang von 13 Millionen Euro und sind für die Implementierung und das Management des Projektes sowie für die interdisziplinäre Integration der Ergebnisse verantwortlich.
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Nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt für den Schutz und die Regeneration von Ökosystemen
Die Ressourcen biologischer Vielfalt so zu nutzen, dass sie bewahrt bleiben und bereits geschädigte Ökosysteme sich gleichzeitig regenerieren können: Das ist das Ziel des europaweiten Forschungsvorhabens SELINA, dessen Koordination an der Leibniz Universität Hannover (LUH) angesiedelt ist und das zum 01. Juli 2022 startete. Die Europäische Union (EU) fördert das Projekt innerhalb ihres neuen HORIZON-Forschungsrahmenprogramms mit einem Gesamtvolumen von 13 Millionen Euro.
Im Hintergrund des Forschungsvorhabens steht die EU-Biodiversitätsstrategie 2030, die im Mai 2020 beschlossen wurde. Mit der Biodiversitätsstrategie verfolgt die EU einen langfristigen Plan zum Schutz der Natur und zur Umkehrung der Schädigung der Ökosysteme. Dazu sieht sie eine Reihe konkreter Maßnahmen und Verpflichtungen vor, zu denen auch das neue Projekt zählt.
Durch das SELINA-Projekt wurde der angemessenen Kontext geschaffen, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu Ökosystemen und ihren Leistungen zu konsolidieren.SELINA kann als Nachfolgerprojekt des ebenfalls am Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie durchgeführten ESMERALDA Projekts gesehen werden. Dieses hatte noch den Charakter einer Bestandsaufnahme und Bewertung von Ökosystemen und deren Leistungsfähigkeit, wohingegen SELINA mit seinen 15 Einzelprojekten die konkrete Umsetzung in den Fokus nimmt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse sollen dann in künftige Entscheidungsprozesse in Wirtschaft und Politik einfließen.
Das vorrangige Ziel von SELINA besteht darin, praxisorientierte Entscheidungsempfehlungen zu entwickeln, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, sowie gesellschaftliche Veränderungen zu initiieren, die dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Umwelt dienen
Erasmus+ Mobilitätsprojekt Guatemala



Das Erasmus+ Mobilitätsprojekt mit Partnerländern zwischen der Universität San Carlos von Guatemala (USAC) und der Leibniz Universität Hannover (LUH) (Projektkennung KA107), hat zum Ziel, auf interdisziplinäre und nachhaltige Weise im Bereich der Umweltwissenschaften zu lernen, zu lehren und zusammenzuarbeiten. Zielgruppe sind Studierende auf Bachelor- und Master-Niveau aus der USAC, die an der LUH Module und Projekte absolvieren können, sowie Promovierende und Dozierende aus beiden Ländern. In diesem Zusammenhang waren Prof. Jutta Papenbrock und Dr. Ariel Turcios in Guatemala, um einen Kontakt zwischen den beiden Universitäten herzustellen, den Forschungsbedarf zu evaluieren und zukünftige Aktionen zugunsten der Forschung und Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen zu planen. Nun ist geplant, im Sommersemester 2021 vier bis fünf Studierende der USAC aufzunehmen, um einen Teil ihrer Experimente an der LUH durchzuführen und auf diese Weise den Informations- und Wissensaustausch zwischen beiden Institutionen zu ermöglichen. Darüber hinaus wird die Reise zweier Mediendidaktikerinnen oder -didaktiker nach Guatemala geplant, um die Universität San Carlos im Hinblick auf E-Learning-Systeme zu unterstützen.
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Ziel und Forschungsinhalte
Ziel des gemeinsamen Forschungsprojekts ist es, verschiedene Pflanzenarten als Biofilter einzusetzen und nachhaltige Wertschöpfungsketten aufzubauen. Pflanzen können nährstoffreiches Wasser und Abwasser reinigen, indem sie Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat aufnehmen und in Biomasse umwandeln. Sie sind auch in der Lage, organische und möglicherweise toxische Substanzen, die in der Umwelt vorkommen, abzubauen oder zu entgiften. Diese Pflanzen können als Nahrungsmittel oder als Futtermittel verwendet werden. Einige der Zielpflanzenarten enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die in der Medizin oder als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden können. Die Pflanzenreste können zur Erzeugung von Bioenergie, z.B. für die Produktion von Biogas, genutzt werden. Der Gärrest wiederum würde als Dünger in den Kreislauf zurückgeführt. An der LUH und insbesondere am Institut für Botanik wurden alle Bereiche dieser Wertschöpfungskette untersucht und entsprechende Methoden, z.B. auch für die in Guatemala angebaute Quinoa-Pflanze (Chenopodium quinoa), etabliert, die nun im potenziellen Partnerland umgesetzt werden sollen.