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Selbstdüngende Pflanzen im Weltall: Glücksklee startet am 15. März 2023 zur ISS

Selbstdüngende Pflanzen im Weltall: Glücksklee startet am 15. März 2023 zur ISS

Ein studentisches Team gewann 2022 die Ausschreibung Überflieger 2 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Projekt „Glücksklee“ überzeugte mit einer Idee, die fast nach Science Fiction klingt: Die Untersuchung einer Symbiose von Klee mit Wurzelbakterien leistet einen Beitrag zur Erforschung selbstdüngender Pflanzen. Diese könnten das Leben an Bord für astronautische Crews verändern.

Raktenstart ist ein Meilenstein

Das interdisziplinäre Glücksklee-Team hat die Zeit intensiv genutzt, um ihr Experiment vorzubereiten. In einer 10x10x20 Zentimeter großen Box wird das Experiment nun für 30 Tage autonom im Tango Lab der ISS durchgeführt und mit einer Kamera beobachtet. Die Studierenden bringen dazu die Kleepflanze Medicago truncatula mit dem Bodenbakterium Sinorhizobium melilot zusammen: Die Bakterien nisten sich in den Wurzeln des Klees ein und werden so mit Nährstoffen versorgt. Im Gegenzug liefern sie der Pflanze Stickstoff, die so ohne mineralische Stickstoffdüngung auskommt. Inwieweit diese Symbiose unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit gestört wird, möchten die Studierenden erforschen. Dazu werden sie die Pflanzen nach ihrer Rückkehr umfassend analysieren. Die Ergebnisse des Experiments könnten vor allem für Langstreckenmissionen von großer Bedeutung sein, da sie der Crew an Bord eine neue Nahrungsquelle frisch aus der Box“ erschließen.

Der Raketenstart der SpaceX CRS-27 ist für Mittwoch, den 15. März um 1:00 (MEZ) eingeplant und kann dank der NASA live verfolgt werden.

Zehn Studierende bilden das Team „Glücksklee“. Im Mittelpunkt steht die Pflanzenbiotechnologie, daher ist das Glücksklee-Team am Institut für Pflanzengenetik, in der Abteilung Pflanzengenomforschung ansässig, wo sie von der Laborleiterin Dr. Natalija Hohnjec und Prof. Dr. Helge Küster betreut werden. Unterstützung für die technische Umsetzung erhalten sie aus den Bereichen Maschinenbau, Institut für Produktentwicklung und Gerätebau, sowie aus der Informatik, Institut für Mikroelektronische Systeme.