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Professur für Naturstoffsynthese und konvergente Technologien: Philipp Heretsch entwickelt neuartige Synthese und Biogenese

Professur für Naturstoffsynthese und konvergente Technologien: Philipp Heretsch entwickelt neuartige Synthese und Biogenese

Philipp Heretsch ist mit dem Ruf auf die Professur für Naturstoffsynthese und konvergente Technologien im Januar 2022 nach Hannover an die Naturwissenschaftliche Fakultät gekommen. Mit seinen exzellenten Projekten konnte er jetzt im März 2022 bedeutende EU-Forschungsmittel einwerben und hat mit dem ERC Consolidator Grant beste Möglichkeiten, seine Arbeitsgruppe auszubauen.

Vielversprechend auf dem Gebiet der organischen Chemie

In Leipzig studierte Philipp Heretsch von 2001 bis 2006 Chemie, wo er 2009 in Organischer Chemie zur Synthese teratogener Steroidalkaloide bei Athanassios Giannis promovierte. Mit einem Stipendium der Leopoldina, Nationalen Akademie der Wissenschaften, verbrachte er Forschungsaufenthalte bei Professor K.C. Nicolaou in San Diego und Houston. 2015 wechselte er auf eine Juniorprofessur für Organische Synthese und Katalyse an die FU Berlin. Am 01.01.2022 folgte er dem Ruf an die Leibniz Universität Hannover. Seine Arbeiten wurden unter anderem 2018 mit dem ADUC-Preis der GDCh, dem DECHEMA Nachwuchswissenschaftler-Preis für Naturstoff-Forschung 2020, sowie kürzlich, dem ORCHEM-Preis für Nachwuchswissenschaftler der Liebig-Vereinigung für Organische Chemie der GDCh ausgezeichnet.

Technologie und Innovation

Am Institut für Organische Chemie stärkt Professor Heretsch nun die Forschung und Lehre: Der Fokus seiner Arbeitsgruppe liegt in der Synthese und dem daraus abgeleiteten Verständnis der Biogenese von komplexen Naturstoffen mithilfe technologischer Innovationen. Die Forschungen werden als Teil des Heisenberg-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie des Perspektiven-Programms „Plus 3“ der Boehringer Ingelheim Stiftung noch bis 2026 mit rund einer dreiviertel Million Euro gefördert. Die Arbeitsgruppe entwickelt neuartige Strategien zur Manipulation von C–C-Bindungen, um sie in der Synthese komplexer Naturstoffe anzuwenden, insbesondere Terpene und Alkaloide. Einsichten aus den angenommenen Biosynthesen dieser Naturstoffe werden dabei genutzt, um die natürliche Reaktivität von Syntheseintermediaten zu analysieren und so neuartige Kaskaden von Umlagerungen zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Implementierung radikalischer Prozesse und ihrem biologischen Profil, neben der strukturellen Komplexität der Zielmoleküle.
Ein weiterer Themenschwerpunkt in der Arbeitsgruppe ist die Entwicklung und Anwendung neuartiger Reaktordesigns zur Reaktionsführung im kontinuierlichen Fluss, um insbesondere empfindliche und kurzlebige chemische Spezies selektiv umsetzen zu können.

Europäische Forschungsexzellenz: ERC Consolidator Grant eingeworben

Im März 2022 erhielt Philipp Heretsch für sein Projekt „RadCrossSyn“ (Radical and Radical-Polar Crossover Logic in Terpenoid Synthesis) einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates (European Research Council – ERC). Die Förderung des Europäischen Forschungsrates wird an Forschende vergeben, deren Vorhaben von einem internationalen Gremium als besonders herausragend eingestuft wird.
Mit der Förderungssumme in Höhe von rund zwei Millionen Euro wird Herrn Heretsch die Möglichkeit geboten, in den folgenden fünf Jahren eigene unabhängige Forschungen zu etablieren und ein Team aufbauen. In dem Projekt wird er mit seinem Team neuartige Methoden und Technologien zur Synthese von Terpenen entwickeln und deren medizinisches Potential untersuchen. Dekanin Prof. Stefanie Heiden gratulierte zu dieser herausragenden Auszeichnung: „Wir sind sehr glücklich und auch ein wenig stolz, mit Philipp Heretsch einen so überaus qualifizierten Wissenschaftler gewonnen zu haben, dessen Leistung auch national wie international anerkannt und gewürdigt wird“.

Die Naturwissenschaftliche Fakultät gratuliert zur Professur und wünscht Herrn Heretsch viel Erfolg für seine Vorhaben.