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Professur für Phytophotonik: Dag Heinemann verbindet Bio- und Ingenieurwissenschaften

Professur für Phytophotonik: Dag Heinemann verbindet Bio- und Ingenieurwissenschaften

Zum 01. Oktober 2020 hat Dag Heinemann die Professur für Phytophotonik am Institut für Gartenbauliche Produktionssysteme (IGPS) angetreten. Um die enge Anbindung an die optischen Technologien in Forschung und Lehre sicherzustellen, wird seine Arbeitsgruppe am Hannoverschen Zentrum für optische Technologien (HOT) angesiedelt.

Herr Heinemann studierte von 2004 bis 2009 Life Science an der Leibniz Universität Hannover. Sein Promotionsprojekt zur Lasermanipulation von pluripotenten Stammzellen absolvierte er im Rahmen des Promotions-Programms „Regenerative Science“ der Medizinischen Hochschule Hannover. Nach seiner Tätigkeit als Postdoc in der Abteilung Industrielle und Biomedizinische Optik am Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) übernahm er 2016 die Leitung der Gruppe Biophotonik am Niedersächsischem Zentrum für Biomedizintechnik und Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) und nahm nun den Ruf an die Leibniz Universität an.

In seiner Forschung beschäftigt sich Herr Heinemann mit dem Einsatz optischer Technologien in den Pflanzenwissenschaften. So sollen zum einen Ansätze für das optisches Phytomonitoring untersucht werden. Dies erlaubt verschiedene Pflanzenzustände anhand makroskopischer Untersuchungen von Einzelpflanzen bis hin zur Bestandsebene anhand von optischer Bildgebung und Messtechnik zu erfassen. Aber auch die Messung von molekularen Variationen auf Basis spektroskopischer Verfahren ist möglich. Ziel ist eine komplette Online-Erfassung des jeweiligen Pflanzenzustands, um die Interaktion der Pflanzen mit externen Faktoren besser untersuchen und die pflanzliche Produktionssysteme zukünftig weiter optimieren zu können. Des Weiteren gehören photonische Verfahren zur Manipulation von Pflanzengewebe zu Herrn Heinemanns Forschungsinteressen. Durch die gezielte und berührungsfreie Beeinflussung können pflanzliche Prozesse gesteuert, Schädigungsmechanismen gezielt in vitro nachgestellt und sogar molekulare Bestandteile in Zielzellen eingeschleust werden.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Bioökonomiestrategie kann dieses Forschungsfeld zur langfristigen Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen. Dabei bewegt sich die Forschung stets an der interdisziplinären Schnittstelle zwischen Pflanzenwissenschaften, Physik und Ingenieurswesen.

Eben diese fachübergreifende Verbindung möchte Prof. Heinemann auch in der Lehre abbilden und so insbesondere Studierenden der Naturwissenschaften technische Anwendungen mit Fokus auf optische Technologien sowie deren Einsatzfelder näherbringen.

Die Naturwissenschaftliche Fakultät gratuliert zur Professur und wünscht Herrn Heinemann viel Erfolg für seine Aufgaben!