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Professorin Carolin König mit dem Hellmann-Preis für Theoretische Chemie ausgezeichnet

Professorin Carolin König mit dem Hellmann-Preis für Theoretische Chemie ausgezeichnet

Prof. Dr. Markus Reiher von der ETH Zürich überreicht Prof. Dr. Carolin König den Hellmann-Preis.

Quantenchemische Methoden zur spektroskopischen Signatur biologischer Systeme

Prof. Dr. Carolin König wurde am 12. September 2023 der Hellmann-Preis der Arbeitsgemeinschaft der Theoretischen Chemie an der ETH Zürich verliehen. Ihre Arbeit hat einen maßgeblichen Beitrag zur Verbesserung und Anpassung von effizienten und anpassungsfähigen Verfahren in der theoretischen Spektroskopie von biomolekularen Systemen geleistet. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Schwingungs- und UV/Vis-Spektroskopie. Durch lokale und fragmentbasierte Ansätze fokussiert sie den Rechenaufwand auf die für das Spektrum relevanten Aspekte. Sie kann damit genaue, quantenchemische Signaturen für große Systeme berechnen.

Der Hellmann-Preis würdigt Nachwuchsforschende für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen zur Theoretischen Chemie. Die Ausgezeichneten sollen nicht älter als 40 Jahre alt sein und dürfen keine Lebenszeit-Professur innehaben. Die Verbindung zur deutschsprachigen Forschungslandschaft ist ebenfalls ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger.

Hans G.A. Hellmann, der Namensgeber des Preises, war ein Pionier der Quantenchemie. Er studierte Physik an der TH Stuttgart und arbeitete unter anderem am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin und an der TH Hannover. Hellmann trug zur Deutung der chemischen Bindung und zu Moleküleigenschaften im Rahmen der modernen Quantenmechanik bei. Besonders bekannt ist seine Arbeit zur Herleitung des molekularen Virial-Theorems und des Kraft-Theorems, das heute als „Hellmann-Feynman-Theorem“ bekannt ist.
Tragischerweise erlitt Hellmann aufgrund der politischen Ereignisse seiner Zeit schweres Unrecht. Aus Anlass der jüdischen Herkunft seiner Frau und der politischen Säuberungen unter Stalin wurde er 1938 im Alter von nur 34 Jahren in Moskau liquidiert. Dennoch hinterließ er ein bedeutendes Erbe in der Welt der Theoretischen Chemie.

Prof. Dr. Carolin König folgt so dem Vorbild von Hellmann und trägt dazu bei, die Theoretische Chemie voranzutreiben.
Die Fakultät für Naturwissenschaften gratuliert Prof. Dr. Carolin König zu dieser Auszeichnung und wünscht viel Erfolg für ihre weitere Forschungsarbeit.