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Menschliche Gefäße aus dem 3D-Druck: weitere Finanzierung für innovatives Forschungsprojekt

Menschliche Gefäße aus dem 3D-Druck: weitere Finanzierung für innovatives Forschungsprojekt

Tissue Engineering: Bioreaktorsystem in einem Inkubator

Bioartifizielle Gefäßprothese aus dem Bioreaktor

Gefäßimplantate sind ein bewährtes Mittel bei der Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen. Allerdings bergen synthetisch hergestellte Gefäß-Implantate Risiken wie Plaquebildung, Blutgerinnsel und Infektionen. Zudem sind Eigenvenenimplantate für viele Patienten kaum verfügbar. In diesem Kontext entwickelt das Team um Prof. Dr. Cornelia Blume vom Institut für Technische Chemie der Leibniz Universität Hannover eine bioartifizielle Gefäßprothese, die auf biologisch abbaubaren Gerüststrukturen aus dem 3D-Drucker basiert und mit menschlichen Zellen aus dem peripheren Blut besiedelt wird.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt jetzt für drei Jahre mit einem Betrag von rund 700.000 Euro, sodass die Forschenden das Herstellungsverfahren weiter optimieren können. Die sogenannten Tissue-engineered vascular grafts (TEVGs) werden mit einem 3D-Drucker hergestellt und mithilfe eines eigens entwickelten Bioreaktors fertiggestellt, der es ermöglicht, die Gerüststruktur mit menschlichen Zellen unter dynamischen Bedingungen zu kultivieren. Ziel ist es, bioartifizielle Gefäßprothesen von höchster Qualität herzustellen, die biomechanisch belastbar sind und über eine anti-thrombogene Oberfläche verfügen – vergleichbar der Qualität von menschlichen Gefäßen.

Das Forschungsteam ist im Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) angesiedelt, das die Expertise der Leibniz Universität Hannover, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zusammenführt. In enger Zusammenarbeit mit dem Projektpartner für die klinische Prüfung, Prof. Dr. med. Mathias Wilhelmi, Chefarzt für Gefäßchirurgie am St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim und Forscher an der Medizinischen Hochschule Hannover, wird das Projekt weiter vorangetrieben.

Die Fortführung dieses Forschungsprojekts hat das Potenzial, die Patientenversorgung im Bereich der Gefäßprothetik einen entscheidenden Schritt voran zu bringen und die Chancen auf sichere und wirksame Gefäßimplantate zu erhöhen.