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Leibniz Talents: vier Preise für Studierende der Naturwissenschaftlichen Fakultät

Leibniz Talents: vier Preise für Studierende der Naturwissenschaftlichen Fakultät

Besondere akademische Leistungen und besonderes Engagement: Die Naturwissenschaftliche Fakultät gratuliert ihren Studierenden zu ihrer Auszeichnung mit dem Leibniz-Talente-Preis!

Vier der Auszeichnungen gingen dieses Jahr an Studierende der naturwissenschaftlichen Fakultät. Es dürfen sich Tobias Hennig, Jan Hoffmann, Merle Biermann und Katharina Stemwedel über diese verdiente Anerkennung für ihr Engagement freuen.

Wärme in Elektrizität umwandeln – Materialforschung zu Kompositkeramik

Beispielhaft für herausragende Leistungen möchten wir die Masterarbeit von Tobias Hennig am Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie vorstellen, der auf Vorschlag von apl. Prof. Dr. Armin Feldhoff für einen Preis nominiert wurde. In seinem Gutachten hebt Herr Feldhoff hervor:
„Herr Hennig hat die an ihn gestellten Aufgaben in hervorragender Weise gelöst und wesentliche Ergebnisse auf dem Gebiet der thermoelektrischen Oxide mit anisotroper Struktur erzielt, welche einen bemerkenswerten Wissenszuwachs und Performancegewinn für diese Materialklasse darstellen. Im Zuge der Masterarbeit sind die thermoelektrischen Oxid-Kompositkeramiken von Herrn Hennig soweit verbessert worden, dass sie tauglich für einen praktisch-relevanten Einsatz in thermoelektrischen Generatoren erscheinen und möglicherweise einen Beitrag zur gesteigerten Energieeffizienz und nachhaltigen Erzeugung von Elektrizität leisten können, wie er in Ziel 7 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN), SDG 7 „Clean and Affordable Energy“, angestrebt wird.“

Seine Masterarbeit behandelt die Synthese und Charakterisierung von thermoelektrischen Kompositkeramiken und könnte einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energiebereitstellung leisten. Hennig zeigt, wie durch gezielte Synthesemethoden und Texturierungstechniken die thermoelektrischen Eigenschaften von Kompositkeramiken entscheidend verbessert werden können. Er versuchte, gezielt zwei Arten von Pulvern herzustellen – eines mit gleichmäßigen Körnern und eines mit plättchenförmigen Partikeln. Dies erreichte er durch zwei unterschiedliche Synthesemethoden (Sol-Gel- und Schmelzfluss-Synthese), mit dem Ziel, diese Pulver in thermoelektrische Kompositkeramiken umzuwandeln und dabei eine bestimmte Ausrichtung der Kristalle zu erzeugen.
Durch diese gezielte Ausrichtung der Kristalle in seinen Keramiken wurden die anisotropen thermoelektrischen Eigenschaften verbessert. Das bedeutet, dass die elektrischen und thermischen Eigenschaften des Materials in einer bestimmten Richtung besser genutzt werden, also Wärme direkt in Elektrizität umgewandelt werden kann. Aufgrund der kontinuierlichen Optimierungen im Verfahren gelang es Hennig, die thermoelektrischen Eigenschaften seiner Kompositkeramikproben zu übertreffen, selbst im Vergleich zu Proben, die nach dem Stand der Literatur unter nominell gleichen Bedingungen aus Sol-Gel-abgeleitetem Pulver hergestellt wurden. Seine neuen Herstellungstechniken steigern die Leistungsfähigkeit der Keramiken unter weniger energieintensiven Bedingungen, ein möglicherweise wegweisender Ansatz in der Forschung.

Auch das Engagement im studentischen Umfeld wird gewürdigt

Die Leibniz Talents-Jury hat auch das vielfältige Engagement von Jan Hoffmann ausgezeichnet. Er hat sich in verschiedenen Gremien eingebracht, wie der Studienkommission (StuKo) Chemie, der Auswahlkommission Master of Science Chemie und für die Lehrverfassung. Sein breites Engagement zeigt, dass herausragende Leistungen nicht nur in der Forschung, sondern auch im universitären Umfeld möglich sind und honoriert werden.
Die Leibniz Talents-Initiative unterstreicht somit nicht nur herausragende Forschungsarbeiten, sondern hebt auch das breite Spektrum an Möglichkeiten und Engagement hervor, das Studierenden an der Leibniz Universität Hannover offensteht. Diese Auszeichnung soll nicht nur eine Anerkennung für individuelle Leistungen sein, sondern auch eine Inspiration für andere Studierende, ihre Talente zu entfalten und sich aktiv am universitären Leben zu beteiligen.

Ausgezeichnet: überdurchschnittliche Noten und hohe Einsatzbereitschaft

Das Präsidium der Leibniz Universität Hannover (LUH) lobt jährlich den Preis „Leibniz Talents“ für Studierende und studentische Gruppen aus, aufgeteilt in zwei Kategorien: In der ersten Kategorie werden zwanzig herausragende Master- oder Bachelorarbeiten sowie juristische Schwerpunktarbeiten, die sich deutlich von anderen Arbeiten abheben, mit jeweils 200 Euro Preisgeld gewürdigt. In der zweiten Kategorie werden zwei Preise verliehen, mit einem Preisgeld von je 500 Euro, und damit besonderes Engagement ausgezeichnet – von der Bereicherung des Campuslebens bis zur gesellschaftlichen Verantwortung.
Die Finanzierung der Preise ist der Christian-Kuhlemann-Stiftung zu verdanken.