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Bodenschutz und Bodenbildung: Dr. Jens Boy referiert bei Wintervortragsreihe „Alpen, Antarktis, Boden … neugierig sein“

Bodenschutz und Bodenbildung: Dr. Jens Boy referiert bei Wintervortragsreihe „Alpen, Antarktis, Boden … neugierig sein“

Das Bewusstsein für den gefährdeten Lebensraum Boden schärfen: Mit seinem Vortrag „Der erste Boden nach dem Eis – neueste Erkenntnisse aus der Antarktis“ zielt Dr. Jens Boy vom Institut für Bodenkunde genau darauf hin.

Im Rahmen der Wintervortragsreihe „Alpen, Antarktis, Boden ... neugierig sein“ des GEO-Zentrums der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB) im oberpfälzischen Windischeschenbach referierte Herr Boy zu initialen Bodenbildungsprozessen auf durch klimatisch bedingten Gletscherrückgang freigelegten Flächen in der maritimen Antarktis (Südliche Shetlandinseln). Hierbei ging es vor allem um die Rolle der Sukzession der Bodenlebewesen und ihrer photosythesetreibenden Symbiosepartner für die Beschleunigung der Gesteinsverwitterung. Diese Prozesse laufen zwar in den Alpen ganz ähnlich ab, greifen aber dort auf ein „Reservoir“ an deutlich höher entwickelten und „moderneren“ Pflanzen zurück, was die Sicht auf die  Prozesse der frühen Landbesiedlung durch Pflanzen im Vergleich zur Antarktis letztlich etwas verstellt. Es konnte hierbei gezeigt werden, dass Bodenbildung sich mit dem Erscheinen der ersten leistungsfähigen Symbiosen zwischen Moosen und Pilzen deutlich beschleunigt, dieser Entwicklungsschritt also eine entscheidende Rolle im Entstehen der terrestrischen Ökosysteme, wie wir sie heute kennen, gespielt haben dürfte.

Diese Wintervortragsreihe gehört zu einer Serie von Veranstaltungen, die mit externen Partnern gemeinsam ausgerichtet werden. Zudem wird dem Thema noch bis zum 8. März die Wanderausstellung „Alpiner Felshumusboden – Boden des Jahres 2018“ im GEO-Zentrum gewidmet.