Alt-Präsident Hinrich Seidel verstorben

Die Leibniz Universität Hannover trauert um einen ihrer Präsidenten a.D.

Der ehemalige Präsident und Ehrenbürger der Leibniz Universität Hannover, Professor Dr. Dr. hc. mult. Hinrich Seidel, ist am 18. Februar 2020 im Alter von 88 Jahren verstorben.

„Hinrich Seidel hat das Gesicht der Universität Hannover entscheidend geprägt und Akzente gesetzt, die bis heute nachwirken. Lange vor dem Begriff der Internationalisierung hat er die Beziehungen zu internationalen Hochschulen vorangetrieben. Der Aufbau und die Pflege der Beziehungen zu den Hochschulen in Mittel- und Ostmitteleuropa waren ebenso Gegenstand seiner internationalen Arbeit wie auch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den westeuropäischen Nachbarländern wie Großbritannien und Frankreich. Aber auch die Universität selbst leitete er mit Weitsicht und Visionen, Interdisziplinarität und kollegiale Zusammenarbeit waren ihm ein Leitgedanke. Die Leibniz Universität Hannover ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover.

Geboren am 7. November 1931 in Rendsburg, begann Hinrich Seidel 1951 das Studium der Chemie an der Universität Kiel, wo er 1960 promovierte und sich 1967 habilitierte. 1971 erhielt er einen Lehrstuhl für anorganische Chemie an der damaligen Technischen Universität Hannover und wurde 1972 Direktor des Instituts für Anorganische Chemie.

Mit Unterbrechung von zwei Jahren lenkte Seidel von 1975 bis 1977 als Rektor und von 1979 bis 1997 als Präsident die Geschicke der dann in Universität Hannover umbenannten Hochschule. Die Universität Hannover wuchs zur größten Universität Niedersachsens, die Zahl der Studierenden verdoppelte sich.

In seiner Zeit als Vizepräsident und Präsident (1984–1994) der Europäischen Rektorenkonferenz CRE (Standing Conference of Rectors, Presidents and Vice-Chancellors of the European Universities) entwickelten sich die Beziehungen zwischen den europäischen Hochschulen deutlich positiv und eine strukturelle und strategische Zusammenarbeit entstand.

Engagiert war Hinrich Seidel auch in außeruniversitären Gremien. Von 1981 bis 1999 war er Mitglied im Beratungsausschuss des Europäischen Zentrums für Hochschulbildung der UNESCO. 1982 bis 1996 agierte er als alternierender Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat der Hochschulinformationssystem GmbH (HIS). Von 1995 bis 2001 war Hinrich Seidel wissenschaftlicher Gründungsleiter der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA). Diese Agentur leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der Lehrevaluation an Universitäten.

Hinrich Seidel erhielt für seine Verdienste zahlreiche Auszeichnungen, darunter das große Bundesverdienstkreuz, er wurde in Frankreich zum Chevalier de l''Ordre National du Mérite und Officier de la Légion d''honneur ernannt, wurde in Großbritannien Honorary Officer of the Order of the British Empire und er erhielt das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen. Er war Ehrenbürger der Stadt Hannover.

Professor Seidels internationale hohe Wertschätzung lässt sich durch zahlreiche Ehrendoktorwürden dokumentieren: Die Universitäten von Aberdeen, Bristol, Compiègne, Dublin, Poznan und von St. Petersburg haben ihm einen Ehrendoktortitel verliehen.

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