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Professur für Anorganische Molekül- und Materialchemie: Sebastian Polarz stärkt das ACI

Professur für Anorganische Molekül- und Materialchemie: Sebastian Polarz stärkt das ACI

Ab Februar ist das Professorenkollegium am Institut für Anorganische Chemie wieder vollzählig.

Herr Polarz promovierte am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam im Anschluss an sein Chemiestudium in Bielefeld. Es folgte ein Postdoc-Aufenthalt an der Universität Toronto, Kanada. Anschließend war er als Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe zunächst an der Ruhr-Universität Bochum und dann an der Technischen Universität Berlin tätig, bevor er einen Ruf auf die W3-Professur für „Funktionelle Anorganische Materialien“ an der Universität Konstanz erhielt. 

In der Forschung vertritt Herr Polarz das Gebiet der Molekularen Mesotechnologie. Damit ist gemeint, dass seine Arbeitsgruppe zunächst molekulare Vorstufen synthetisiert, die benutzt werden, um nanostrukturierte und hochfunktionelle Festkörpermaterialien aufzubauen. Zur umfassenden Charakterisierung der Materialien wird ein neues Zentrallabor Nano-Analytik am Institut aufgebaut. Die Projekte in der AG Polarz sind in drei Schwerpunkte unterteilt:

Intelligente Seifen
Tenside spielen in Waschmitteln oder Emulgatoren sowohl im Alltag als auch in der Industrie eine herausragende Rolle. Ziel der Forschung der AG Polarz ist es, anorganische Konstituenten in die Tenside einzubauen, so dass diese bisher unerreichbare, zusätzliche Eigenschaften erhalten, wie die Beeinflussbarkeit durch magnetische oder elektrische Felder oder katalytische Aktivität. Dieses Gebiet wird seit einigen Jahren durch einen ERC-Grant gefördert.

Gradientenmaterialien
Die Homogenität eines Stoffs stellt für gewöhnlich ein Qualitätskriterium dar. Materialien der nächsten Generation weisen jedoch eine komplexere Struktur auf. Indem eine Eigenschaft entlang einer Ortskoordinate schrittweise in eine andere überführt wird, können fortgeschrittenere Anwendungsprofile realisiert werden, z.B. als poröse Festkörper für die Aufnahme von CO2, als Bakterien-resistente Oberflächen oder für die Chromatographie.

Architektur mit Quantendots
Größen- und Form-definierte Halbleiternanopartikel weisen bereits in isolierter Form einzigartige Eigenschaften auf. Im Gebiet der Partikel-basierten Materialien ist man an kooperativen Effekten interessiert – Eigenschaften, die sich erst durch das Zusammenwirken eines Ensembles der Partikel ergeben. Dafür ist eine präzise Assemblierung der Teilchen z.B. durch Selbstorganisationsprozesse erforderlich, was in der AG Polarz erforscht wird.

In der Lehre vertritt die Professur die gesamte Breite der anorganischen Chemie und wird die Studierenden während des gesamten Studium begleiten, beginnend mit der Allgemeinen Chemie im 1. Semester bis zur fortgeschrittenen, anorganischen Chemie im 4. Semester und im Masterstudiengang z.B. mit einem Kurs zu Smart-Materials.

Die Naturwissenschaftliche Fakultät gratuliert zur Professur und wünscht Herrn Polarz viel Erfolg für seine Aufgaben!