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Neue Einblicke in das Genom der Mistel: mehr als 39.000 Gen­sequenzen ermittelt

Neue Einblicke in das Genom der Mistel: mehr als 39.000 Gen­sequenzen ermittelt

Die Weißbeerige Mistel Die Weißbeerige Mistel Die Weißbeerige Mistel
© Hans-Peter Braun
Die Weißbeerige Mistel (Viscum album): eine im Winter aufgenommene weibliche Mistelpflanze in den Herrenhäuser Gärten in Hannover

Forschenden am Institut für Pflanzengenetik ist es gelungen, wertvolle Einblicke in das Genom der Weißbeerigen Mistel (Viscum album) zu gewinnen.

Da das Genom der Pflanze mit 90 Milliarden Nukleotiden etwa 30-mal so groß wie das des Menschen ist, war es bisher nicht vollständig analysiert. Das Team um Lucie Schröder (M. Sc.), Prof. Hans-Peter Braun und Prof. Helge Küster konnte kodierende Teile der DNA nun indirekt entschlüsseln. Sie isolierten die RNA, aus denen die Proteine der Mistel translatiert werden, und schrieben diese mithilfe von Enzymen in DNA um. Die daraus entstehenden kürzeren DNA-Moleküle konnten anschließend systematisch mit einer Sequenzanalyse untersucht werden.

Die mehr als 39.000 ermittelten Gensequenzen geben ausführlich Auskunft darüber, welche Proteine in der Mistel vorkommen und welche Stoffwechselleistungen die Pflanze vollbringt.

Die Weißbeerige Mistel wächst als Halbparasit auf Bäumen und hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Auch über die spezielle Widerstandsfähigkeit der Pflanze und ihren besonderen Atmungsmechanismus erhoffen sich die Forschenden weitere Erkenntnisse. Ein Zwischenstand wurden in der britischen Fachzeitschrift The Plant Journal publiziert ( 109(1): 278-294).